«Meine Baustelle»
Name: Steve Eckert
Alter: 49
Funktion: Polier
Arbeitgeber: Erne AG Bauunternehmung
Was habt ihr gebaut? Den Innovationscampus GRID auf dem BaseLink Areal in Allschwil. Auf einer Fläche von 105 mal 140 Meter haben wir ein sechsstöckiges Gebäude errichtet mit einer Gebäudefläche von 50'000 Quadratmetern. Dabei haben wir 35'000 Kubikmeter Beton und 6000 Tonnen Bewehrungsstahl verbaut. Der GRID gilt als Eckpfeiler im aufstrebenden Biotech-Cluster in Allschwil und als eines der wichtigsten Life-Sciences-Ökosysteme der Schweiz. Das Gebäude im Campus-Stil wurde von Herzog & de Meuron entwickelt.
Was hat den Bau speziell gemacht? Nebst der Tatsache, dass er voll in die Corona-Zeit fiel – wir bauten von Oktober 2019 bis August 2021 – und es von den Dimensionen her eine grosse Baustelle war, hatten wir einige bauliche Herausforderungen zu meistern. Beginnen wir bei der Grösse: Wir waren drei Poliere und zu Spitzenzeiten rund 70 Bauarbeiter auf Platz. Das hat aber gut geklappt, weil wir eingespielt waren, zuvor schon und danach wieder grössere Projekte gemeinsam realisiert haben.
Welchen bautechnischen Herausforderungen seid ihr begegnet? Da waren zum einen die Fassadenstützen, wir nannten sie Schotten. Insgesamt waren es 578 Stück in neun verschiedenen Varianten. Sie erstrecken sich über das ganze Gebäude und prägen es architektonisch stark. Des Weiteren waren da die speziellen Treppenhäuser in den Ecken des Gebäudes. Sie sind zum Innenhof des Gebäudes ausgerichtet, rund und haben einen Durchmesser von 14 Metern. Zwei gegenläufige Treppen, die jeweils auf Stockwerkhöhe mit einer Brücke verbunden sind, führen nach oben und nach unten. Die Schalung der Treppenkerne und des Treppenpodests wurde speziell für dieses Projekt hergestellt.
Würdest du etwas anders machen? Nein, aber wir haben uns während der Bauzeit verbessert und alles laufend optimiert. Während wir für die erste Treppe noch rund 200 Stunden benötigten, konnten wir die letzte in der halben Zeit erstellen. Bei den Fassadenstützen war es ähnlich: Anfangs schafften wir pro Tag zweieinhalb Stützen mit vier Mitarbeitern, am Schluss vier mit drei Mitarbeitern.
Lag das nur am Wiederholungseffekt? In erster Linie. Aber wir haben in Absprache mit dem Ingenieur von ZPF Ingenieure aus Basel auch Anpassungen bei der Bewehrung, den Anschlüssen oder der Schalung vorgenommen. Auch diese Zusammenarbeit funktionierte bestens.
Woran bist du jetzt gerade? An der Dreifach-Sporthalle in Sissach. Der Bau wird komplett aus Beton bestehen und grösstenteils unterirdisch sein. Speziell ist, dass wir hier vorgespannte Querträger haben, die an der Hallenaussenwand gehalten sind und auf der anderen Seite an der Längsscheibe. Uns wird nicht langweilig (lacht).