10. März 2025

Nachruf auf Roland Löw (6. September 1946 – 26. Februar 2025)

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Von Sébastian Lavoyer

Manche Menschen hinterlassen Spuren, die nicht verblassen. Sie hinterlassen Geschichten, Erlebnisse und Erinnerungen, die bleiben. Roland Löw war ein solcher Mensch. Ein Brückenbauer, ein Freund, ein Mann mit Charme, Humor und unermüdlichem Einsatz für die Dinge, die ihm am Herzen lagen.
An erster Stelle kamen immer seine Frau Edith, seine beiden Söhne, Roger und Armin, und seine drei Enkelinnen. Aber auch Baukader Schweiz und der FC St. Gallen 1879 waren Herzensangelegenheiten von Roli. Anfang März haben wir erfahren, dass er am 26. Februar 2025 im Alter von 78 Jahren und nach kurzer Krankheit gestorben ist.
Roli war eine tragende Säule von Baukader Schweiz. Ab 1988 war er im Zentralvorstand und engagierte sich unermüdlich für die Interessen der Baukader. Er war ein Pragmatiker, ein Mann, der Dinge anpackte. Von 1994 bis 2008 fungierte er als Vizepräsident. Präsident wurde er einzig und allein deshalb nicht, weil es seine Arbeit als Leiter des Bauamtes der Stadt Arbon nicht zuliess.

«Er war ein Macher»
Auch so sind seine Verdienste für Baukader unbestritten. Er war federführend bei der Statutenrevision 2000, wegweisend auch sein Einfluss bei den Strukturanpassungen des Verbandes und legendär sein Geschick bei den Verhandlungen mit dem Baumeisterverband. «Roli war ein begnadeter Verhandler. Er hatte ein Gespür für Menschen, war immer bestens vorbereitet und auf alles gefasst», erinnert sich Niklaus Bachmann.
Oft folgte Roli auf Niklaus in den Ämtern in unserem Verband, aber auch ausserhalb wie beispielsweise als Präsident der Fachkommission der Baukaderschule St. Gallen, der Roli von 2007 bis 2019 vorsass. Oft wirkten die beiden aber auch Seite an Seite. Angefangen im Zentralvorstand und bis zuletzt als Initianten des Granitclubs.
Niklaus ist Präsident des Granitclubs, Roli amtete als Aktuar und Revisor. Gemeinsam verfassten sie 2011 auch die Festschrift zum 100-Jahr-Jubiläum von Baukader Schweiz. «Roli war offen, interessiert an allem und jedem», erzählt Niklaus. «Ein Macher, ein Hansdampf in allen Gassen», fügt er lachend an.

Die Zuverlässigkeit in Person
Neben seinem beruflichen und ehrenamtlichen Engagement war Roland Löw auch ein geselliger Mensch, der das Leben in vollen Zügen genoss. Er hatte stets einen humorvollen Spruch auf den Lippen, war bekannt für seine charmante Art und seine Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen. Zugleich war er zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk. «Wenn Roli zu etwas Ja sagte, dann hat er es gemacht», so Niklaus.
Rolis Interessen gingen weit über die Baubranche hinaus. Im Winter leitete er Schul-Skilager, er war Sekretär der FDP Thurgau und er engagierte sich jahrelang für seine grosse Fussball-Liebe. Denn als Roli 1969 aus beruflichen Gründen in die Ostschweiz zog, verliebte er sich nicht nur in seine Edith, sondern auch in den FC St. Gallen.
Zuerst besuchte er mit seinen Jungs die Spiele im Espenmoos. Als sein jüngerer Sohn Armin Mitte der 90er-Jahre vom B-Team Thurgau in den Nachwuchs des FC St. Gallen wechselte, wurde Roli Teammanager der U21. Ein Amt, das er während 14 Jahren und bis über seine Pensionierung hinaus ausübte. Er kümmerte sich nicht nur um organisatorische und administrative Belange der Mannschaft, sondern verfasste auch deren Spielberichte.

So wurde Roli zur Legende beim FC St. Gallen
Kaum zurückgetreten, verliess auch Roger Wagner, Teammanager der 1. Mannschaft den FCSG. Der Verein fragte Roli an, ob er aushelfen würde – und er nahm an. Zuerst in einem 50-Prozent-Pensum, bald aber Vollzeit. Auch als der Posten neubesetzt wurde, blieb Roli in der Sportadministration der 1. Mannschaft und unterstützte das Team unter anderem bei Auswärtsspielen.
Bis kurz vor seinem Ableben war er ein gefragter und beliebter Guide für Stadiontouren durch den Kybunpark. Mit seinem grossen Fachwissen sowie seiner positiven und humorvollen Art machte er jede Tour zum Erlebnis. Roli war eine Legende und der Verein würdigt ihn mit folgenden Worten: «Danke Roli, für alles, was du für unseren FCSG geleistet hast! Wir werden dich als wohlwollenden, wertschätzenden, optimistischen und herzensguten Menschen in bester Erinnerung behalten.»

Danke für alles, lieber Roli!
Was bleibt ist eine Lücke. Bei seiner Familie, seinen Freunden, beim FC St. Gallen und bei Baukader Schweiz. «Roli war eine treibende Kraft und hat unseren Verband nachhaltig geprägt», sagt Marco Sonego, Geschäftsführer und Zentralpräsident von Baukader Schweiz. Und: «Seine offene Art, seine Lebensfreude und sein unermüdliches Interesse machten ihn zu einem ganz besonderen Menschen.»
Mit Roli haben wir alle eine Persönlichkeit verloren, die ganz viele Spuren hinterlassen hat. Unzählige Begegnungen hat er geprägt, zig Freundschaften geschlossen und zahlreiche Projekte mitgestaltet. In unseren Erinnerungen wird Roli weiterleben. Danke für alles, lieber Roli!