17. Dezember 2025

Präsidententagung in Olten

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44 Vertreter aus 19 Sektionen trafen sich in Olten. Im Zentrum standen Mitgliedergewinnung, Parifonds Bau und die Modernisierung des Verbands. Ein Rückblick.

Sébastian Lavoyer

Mit einer eindringlichen Botschaft eröffnete Geschäftsführer Marco Sonego die Präsidententagung von Baukader Schweiz in Olten: «Wir brauchen eure Unterstützung. Wir brauchen die Leute auf der Baustelle, die uns helfen, neue Mitglieder zu gewinnen.» Einst peilte der Verband über 5000 Mitglieder an – heute zählt Baukader Schweiz rund 3800.

Rund 45 Präsidentinnen, Präsidenten und Vorstandsmitglieder aus 20 Sektionen versammelten sich zur Tagung 2025 und hörten aufmerksam zu. «Mitgliedergewinnung gelingt nicht vom Büro aus», betonte Sonego. «Da braucht es euch, die Baukader draussen auf den Baustellen.» Die Geschäftsstelle lege die Basis, arbeite zuverlässig und professionell – doch den entscheidenden Unterschied mache die Glaubwürdigkeit der Menschen, die jeden Tag auf den Baustellen stehen.

«Der Formularkrieg soll enden»

Anschliessend informierte Co-Präsident Martin Schönholzer über die laufenden Geschäfte des Zentralvorstands. Ein Dauerthema bleibet der Parifonds Bau. Die Gewerkschaften Unia und Syna haben die automatische Rückvergütung – unterstützt von Baukader Schweiz – angestossen. Der Baumeisterverband stellte sich zunächst quer. 

2024 hiess der Stiftungsrat des Parifonds Bau die automatische Rückvergütung dann doch noch gut. Roman Flückiger, Zentralvorstand und Parifonds-Spezialist von Baukader Schweiz, sagte: «Dieses Jahr liefen erste Tests dazu.» 2026 solle ein breiterer Rollout erfolgen, damit das Modell ab 2027 Standard werde. «Dann wäre dieser ganze Formularkrieg endlich hinfällig – und das ist unser Ziel», sagte Roman.

Auch intern will sich der Verband modernisieren. Auf Initiative der Marketing- und Kommunikationsabteilung werden die bisherigen Gefässe der Verbandsentwicklung durch neue ersetzt. Damit sollen Austausch, Geschwindigkeit und Wirkung verbessert werden – insbesondere zwischen Geschäftsstelle und Sektionsvorständen.

WhatsApp-Gruppe für Social Media

«Wir brauchen eine grosse, schnell reagierende Gruppe für Social Media», erklärte Sébastian Lavoyer, verantwortlich für Redaktion und Kommunikation. Mitglieder, die mit Likes, Kommentaren oder dem Teilen von Beiträgen zur grösseren Reichweite der Verbandskanäle beitragen wollen, können sich bei ihm melden. Auf Basis der Meldungen entsteht eine WhatsApp-Gruppe, die über neue Beiträge informiert. Der Effekt ist belegt: Je mehr unterschiedliche Reaktionen ein Beitrag in den ersten 60 bis 90 Minuten erhält, desto stärker verbreiten die Algorithmen den Inhalt.

Zusätzlich wird eine kleinere Gruppe von Sektionsvorständen gebildet, die sich zweimal jährlich über Mittag via Teams austauscht. Sie soll spannende Themen, Baustellen oder Baukader-Mitglieder einbringen – und damit die Nähe zwischen Sektionen und Geschäftsstelle weiter stärken.

Reglemente überarbeiten – Prozesse vereinfachen

Nicht nur die Kommunikation wird modernisiert. Auch im Bereich Reglemente hat der Verband einen Erneuerungsprozess gestartet. Eine neue Arbeitsgruppe soll sämtliche Reglemente systematisch prüfen, bereinigen und vereinheitlichen. «Wir wollen vereinfachen und aktualisieren», sagte Schönholzer. Ziel ist eine schlanke, zeitgemässe Struktur, die den Verband administrativ entlastet.

Die Weichen sind gestellt: Baukader Schweiz modernisiert sich, verschlankt Prozesse und stärkt die Zusammenarbeit zwischen Sektionen und Geschäftsstelle. Entscheidend bleibt jedoch die Mitgliedergewinnung – und dafür braucht es alle. Vor allem jene, die Tag für Tag auf den Baustellen Verantwortung tragen.